Zum Gedenken an Fritz Spinrad
Am 16. Oktober ereilte uns die Nachricht, dass unser Heimatfreund und Ehrenhauptmann der Schützengesellschaft Bilker Heimatfreunde sowie Träger des Großen Bilker Ehrensterns des Bilker Schützenvereines, Fritz Spinrad, im Alter von 89 Jahren verstorben ist.
Auch wenn er in seinen letzten Lebensjahren leider nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen konnte, so war er dennoch in unseren Gedanken immer präsent und ein Teil der Bilker Heimatfreunde.
Fritz Spinrad, geboren am 20. April 1935 in Düsseldorf-Bilk, war seit 1963 Mitglied des Heimatvereins.
Auch bei den Bilker Schützen wurde er im selben Jahr Mitglied. Zuerst in der Heimatkompanie seines Vaters, den 4. Grenadieren, dann seit 1968 bei den Bilker Heimatfreunden, die sich gerade drei Jahre zuvor gründeten. Als Franz Ketzer im Jahre 1975 zum Chef des Bilker Vereins gewählt wurde, trat Fritz Spinrad, der zuvor bereits drei Jahre 2. Hauptmann der Gesellschaft war, die Nachfolge als 1. Hauptmann an. Die Lücke zu füllen, die Franz Ketzer hinterließ, war eine Sache, eine Truppe derart vieler unterschiedlicher Individualisten, wie es sie zu dieser Zeit bei den Heimatfreunden gab, in ein funktionierendes Vereinsleben zu integrieren, eine andere. Dazu noch die Gruppe zu stärken und zu vergrößern, das war wahrlich einer der herausragenden Verdienste von Fritz Spinrad. So zählte die Gesellschaft kontinuierlich seit der Gründung 1965 zu den mitgliederstärksten Vereinigungen im Schützenregiment und stellte darüber hinaus immer wieder in großer Zahl Mitglieder des Offizierscorps und des Vorstandes, ohne sich selbst damit zu schwächen.
Im Laufe der Jahre etablierte sich Fritz Spinrad im Kreise der Hauptleute und versorgte den Regimentsvorstand kontinuierlich mit neuen Ideen und Vorschlägen. Dies tat er manches Mal auch in provozierender Weise, aber fast immer kam am Ende ein Gewinn für das Regiment und die Gesellschaft dabei heraus, so auch seine Idee der Neugestaltung um den Gedenktag auf dem Südfriedhof. Immer wieder konnte er auch seine berufliche Stellung für den Verein einbringen. Seine weitreichenden Kontakte waren oft ein Türöffner für die Organisation des Bilker Schützenlebens. Einige Jahre leitete er als einer der beiden Dienstältesten Hauptleute die Fahnenparade aus der Taufkapelle zur Parade am Schützensonntag.
Fritz Spinrad war mit mannigfaltigen Talenten gesegnet. So war er mal der Küchenmeister bei Veranstaltungen und Ausflügen, mal der Hauptorganisator, um das Vereinsleben voranzubringen und auch mal der Handwerker und Arbeiter, wenn einfach nur zugepackt werden musste. Das Wohl der Gesellschaft stand bei ihm immer an erster Stelle. Oft genug betonte er mit seinem Wahlspruch „Locker vom Hocker“, dass der Schützenverein für uns alle nur Hobby ist und sich ein jeder wohl fühlen muss.
Das seine Anstrengungen Spuren hinterlassen hatten, zeigte sich in den Auszeichnungen, welche Fritz Spinrad zu Teil wurden. Hier sei die Verleihung des Schützenordens der Landeshauptstadt im Jahre 1985 und die Ernennung zum Ehrenmitglied des Hauptvereins im Jahre 2000 erwähnt.
Während der außerordentlichen Jahreshauptversammlung der Schützengesellschaft im September 2002 war es das Ehrenvorstandsmitglied Hans Wiatrowski, der Fritz Spinrad als Ehrenhauptmann vorschlug. Und bevor der Wahlleiter fragen konnte, wer für die Wahl von Fritz Spinrad zum Ehrenhauptmann sei, gab es bereits stehende Ovationen. Somit war das Ergebnis eindeutig. Beim folgenden Krönungsball erhielt er die Brillant-Ehrennadel der Gesellschaft, die vorher Hermann Smeets trug.
Über 30 Jahre war Fritz Spinrad in verantwortlicher Hauptmannsposition tätig.
2006 gipfelten seine Bemühungen um den Verein in der Vergabe der höchsten Auszeichnung, dem „Großen Bilker Ehrenstern“.
Auch die gute Verbindung zwischen Schützengesellschaft und Heimatverein war ihm stets eine Herzensangelegenheit.
Im Jahre 2013 wurde Fritz Spinrad für seine 50jährige Vereinszugehörigkeit zum Heimatverein besonders geehrt. Seine Ehrung zur 60jährigen Mitgliedschaft konnte er 2023 leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr persönlich entgegennehmen.
Mit dem Tode von Fritz Spinrad verliert das gesamte Düsseldorfer Brauchtum einen engagierten Freund, der immer uneigennützig für Andere eintrat und für den das Wohl seiner Vereine, in denen er Mitglied war, immer an oberster Stelle stand.
Bei einer bewegenden Trauerfeier wurde Fritz Spinrad am 15. November von vielen Heimatfreunden auf seinem letzten Weg begleitet.
T.W.